Umweltschutz und Recycling – eine Herausforderung für alle
Egal, welche Industrie wir näher betrachten: Überall ist es ein Thema – und natürlich sind wir uns als kunststoffverarbeitendes Unternehmen bewusst, dass es uns als Hersteller von Verbund- - und Kunststoffbeschlägen genauso trifft wie etwa die Hersteller von Auto- oder Fahrradreifen oder Schuhen. Bei Letzteren gibt es in einigen Geschäften Sammelcontainer mit Bonusprogrammen auf den Neukauf – eine gute Option, die gebrauchte Ware ordnungsgemäß zu entsorgen. Aus im Meer gesammelten Plastik werden von manchen Bekleidungsfirmen Kleidungsstücke hergestellt. In vielen Bereichen wurden somit bereits gute Kompromisse gefunden. Leider gestaltet es sich in unserem Bereich schwieriger, die Herausforderungen in Bezug auf das Recycling zu lösen. Aus gegebenem Anlass und da uns immer wieder entsprechende Fragen von unseren Kunden erreichen, möchten wir hiermit näher auf die Thematik eingehen.
Wissenswertes zum Recycling von Kunststoff- und Verbundbeschlägen
Ressourcenschonendes Regranulat
Viele unserer Kunden wissen es bereits - die Nutzung von ressourcenschonendem Regranulat ist bei uns nichts Neues. Mit Zubehör wie Keilen hat es begonnen und seit ein paar Jahren gibt es auch Beschläge aus Regranulat.
Der zu regranulierende Kunststoff muss...
- vollkommen sauber sein,
- frei von Fremdkörpern
- und unbedingt sortenrein .
In unserer Produktion lässt sich all dies umsetzen: Die Angüsse , die beim Spritzguss entstehen, werden sortenrein (d.h. bei uns getrennt nach Extra und Standard) gesammelt und anschließend bei einem Partner in Deutschland regranuliert . Im Hinblick auf gebrauchte Beschläge stellt dies jedoch eine große Herausforderung dar.
Rückgabe und Reinigung von alten Kunststoff- und Verbundbeschlägen
Die Altbeschläge müssten zur Regranulierung gewaschen werden; sämtliche Fremdkörper wie kleine Steine und auch der Metallkern (bei Verbundbeschlägen) müssten entfernt werden. Dies erfordert viel manuelle Arbeit, benötigt große Mengen an Wasser, Reinigungsmittel und letzten Endes Energie.
Hinzu kommt, dass wir uns mit alternativem Hufschutz immer noch in einem kleinen Marktbereich bewegen. Ein zentrales Sammelsystem wie etwa bei Schuhen wäre noch schwer umzusetzen.
So würden durch den Rückversand der gebrauchten Beschläge wiederum viele Ressourcen verbraucht. Unserer Meinung nach wäre dies leider alles in allem – zum heutigen Zeitpunkt – ein Recycling-Prozess, der unserer Umwelt mehr schaden als nützen würde.
Sortenreine Regranulierung
Sofern es für die Reinigung und die zentrale Sammlung eine Lösung gäbe, bleibt trotzdem immer noch die Herausforderung der sortenreinen Regranulierung. Die wichtigsten Themen bei unseren Beschlägen sind Stoßdämpfung , Grip bzw. Rutschverhalten und die Abriebfestigkeit , die alle eng mit dem verwendeten Kunststoff zusammenhängen. Ein Kunststoffmix aus verschiedensten Kunststoffen wäre in Bezug auf diese Punkte immer ein riskantes Überraschungspaket. Aber auch beim sortenreinen Regranulat haben wir es erlebt, dass es auf viele kleine Details im Regranulierungsprozess ankommt. So performen heute die gelben und blauen Beschläge aus Regranulat i.d.R. besser als es die ersten Versuche (die pinken und schwarzen) getan haben.
Unsere Maßnahmen im Unternehmen
Im Hinblick auf das Recycling haben wir also zum jetzigen Zeitpunkt leider noch keine optimale Lösung parat. Das bedeutet aber nicht, dass Umweltschutz, Ressourcenschonung und ein generell nachhaltiger Umgang mit unserem Planten für uns kein Thema sind! Wir versuchen in allen Bereichen den bestmöglichen Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz zu finden.
- Die in der Produktion anfallenden Angüsse werden regranuliert und als Regranulat zu neuen Produkten verarbeitet.
- Die sog. Beschlags-Dummys , die beim Einbau eines neuen Werkzeugs entstehen, werden regranuliert oder für die Übungs-Kits verwendet.
- Gebrauchte Verpackungsmaterialien werden mithilfe einer Kartonschreddermaschine zu Füllmaterial verarbeitet.
- Dank elektronischer Datenarchivierung reduzieren wir den Verbrauch an Papier und Toner. Die leeren Druckkartuschen bringen wir zur Caritas-Sammlung; dies unterstützt karitative Zwecke und die Umwelt zugleich.
- Unsere Produktionsstätte ist mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, sodass wir unsere Produktion – zumindest bei entsprechenden Wetterverhältnissen – komplett mit Sonnenenergie versorgen können.
- Ein Teil unserer Firmenfahrzeuge wurde bereits durch Elektrofahrzeuge ersetzt.
- Wir unterstützen mit dem Schmutzer Hof in der Nähe unseres Produktionsstandortes ein regionales Projekt, das sich der nachhaltigen Landwirtschaft mit ganzheitlichem Ansatz widmet.
Neben all diesen kleinen Schritten ist die zentrale Produktion bei uns im Bayerischen Wald einer der größten Beiträge zum Umweltschutz. Dadurch, dass – bis auf die Galvanisierung – vom Werkzeugbau über das Laserschneiden der Metallkerne, den Spritzguss und die Lagerung alle Arbeitsschritte bei uns an Ort und Stelle stattfinden, werden unnötige internationale Transportwege vermieden.
Natürlich versuchen wir außerdem, alle Lieferketten für die Ausgangsmaterialien unserer Beschläge möglichst kurz zu halten.
Wir sind uns dessen bewusst, dass wir in Bezug auf den Schutz unserer Umwelt genau wie bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Produkte niemals stehen bleiben dürfen. Wir werden also weiter daran arbeiten, auch für diese Herausforderungen eine gute und umweltfreundlichere Lösung zu finden.
Bis dahin machen wir mit unseren kleinen Maßnahmen weiter – denn jeder noch so kleine Beitrag, den jeder Einzelne von uns leistet, trägt im Großen und Ganzen zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung bei.
Produkte aus Recycling-Kunststoff
In erster Linie gilt es hier natürlich unsere Beschläge aus Regranulat zu nennen. Auch die Kunststoffbeschläge aus Recycling-Kunststoff sind in zwei Härtegraden erhältlich.
Auch diverse Zubehörprodukte wie zum Beispiel unsere Keile zur Anpassung des Hufwinkels werden aus Recycling-Kunststoff, dem sogenannten Regranulat gefertigt.
Aber nicht nur wir, auch andere Namhafte Hersteller unserer Branche machen sich Gedanken - so gibt es z.B. auch einen Hufbock von Blacksmith mit Kunststoffbasis aus recycteltem Material.